Donnerstag, 26. Januar 2012

Ein Zwischenwulff zur bundesdeutschen Personalie Nummer 1 (KW 04 / 2012)



Ehrlich Leute, es muss schon ein ziemlicher Hammer sein oder braucht zumindest eine ordentliche Weile, bis mir etwas wirklich und so richtig auf die Nerven geht. Jetzt ist es mal wieder passiert: die Sache mit dem Bundespräsidenten nämlich bzw. der Mann selbst hat begonnen meine Lebensqualität einzuschränken.

Die Details der Affäre und ihre Auflistung lasse ich weg. Das geht sowieso jeden Tag aufs Neue durch die Medien. Ich gebe vielmehr meine Gedanken zum Charakter der Person wieder in der Hoffnung auf ein wenig Nervenberuhigung.

Zunächst fand ich die Angelegenheit ja noch zum Achselzucken. Da kam nur etwas auf, was doch längst Gang und Gäbe ist, also gewissermaßen zum guten politischen Ton gehört in unserer Gesellschaft von "sich selbst immer erst am nächsten Stehenden". Kein doller Aufreger. Inzwischen aber muss man sagen, dass der Mann die bisherigen Dimensionen des sich zwischen den Regeln bewegenden Selbstbedienungsladens zu sprengen beginnt. Jedenfalls darf das befürchtet werden.

Hinzu kommt allerdings auch das Affärenmanagement: Vertuschungspoker in einer Spielrunde mit Aufdeckungszockern! Beides zusammen geht einem nach wochenlanger öffentlicher Bearbeitung via TV, Print, Internet etc. halt recht ordentlich auf den Zeiger. Damit bin ich bestimmt nicht allein. - Ich finde jedoch auch, dass die Verantwortung hierfür wiederum und ebenfalls natürlich der Herr Wulff  als Person trägt, denn die Medien ihrerseits tun ja nur, was sie tun müssen. Die sind wahrscheinlich schon von sich selbst heftig angenervt.

Die Sache ist nicht schlimmer als andere Dinge, die sich unsere Politiker und Manager ab einer gewissen Ebene in zunehmender Zahl so leisten. Mich persönlich widert das zwar an, aber eine auch hier zunehmende Zahl an Menschen findet solches Geschehen offenbar nicht mehr so schlimm. Eine der Art und Weisen, wie sich unsere Gesellschaft gerade verändert. Noch in den 80er Jahren undenkbar.

Nein, was mir echt auf die Nerven geht, das ist die hier 1) doch die extrem dreiste Art des Umgangs mit der Affäre und dass 2) ein für den Staat zwar nicht exekutives, aber als Gewissen dieser Exekutive doch sehr wichtiges Amt auf Nimmer Wiedersehen Schaden nimmt.

Zu 1)

Es ist in letzter Zeit immer von der scheibchenweisen Salamitaktik die Rede. Das stimmt natürlich und ist wahrscheinlich das älteste bekannte Mittel, um sich beim "Ertappt werden" erfolgreich durchzumogeln. Hm, hier allerdings werden zu dem bekannten Prinzip gleich etliche neue Level hinzu "eingewulfft"; es verschlägt einem den Atem. Und doch lässt sich viel Erhellendes nicht beitragen, es stimmt schon die überwiegende Expertenmeinung, dass der Präsident die Angelegenheit in der ersten Woche komplett hätte auf den Tisch legen sollen. Entweder nichts wäre dann nach politischer Bewertung passiert (denn merke: selbst die Opposition wollte lange gar keinen Präsidentenrücktritt fordern), oder aber er hätte das Amt räumen müssen, wäre jedoch als Person noch ordentlich herausgekommen und könnte an anderer Stelle seine Karriere fortsetzen mit z.B. einem Job in der Wirtschaft.

So aber sitzt er möglicherweise bis 2015 ziemlich isoliert im Schloss Bellevue (niemand kann ihn zwingen oder entlassen!), um anschließend als Persona Non Grata durch die Analen zu irrlichtern.

Zu 2)

Das Amt des Bundespräsidenten wird in der hohen Landschaft der Politik oft ein wenig belächelt, weil es so machtlos ist. Viele sehen darin nur das Notarielle zur Ausfertigung von Gesetzesurkunden oder nicht selten auch die Altersbelohnung für treue Verdienste gegenüber den jeweils Mächtigen. Aber das stimmt ganz und gar nicht, das wird der eigentlichen institutionellen Aufgabe nicht gerecht.

Der Bundespräsident wurde in Anlehnung an den Weimarer Präsidenten eingeführt. Vor dem Hintergrund des 1000jährigen Nazitraumas sollte und durfte der jeweilige Regierungschef nicht gleichzeitig Staatsoberhaupt sein. Mit dieser ursprünglichen Intention ist aber bewusst auch ein gewisses Korrektiv und eine Überprüfung gegenüber den jeweiligen Regierungshandlungen angedacht worden. In Deutschland ist der Bundeskanzler offiziell eigentlich sogar nur die Nummer 3 an der Staatspitze, vor ihm firmiert noch der Bundestagspräsident. Auch das eine Maßnahme, um das Parlament wirklich mit im Staatsboot sitzen zu haben. Diese ursprünglich vorgesehenen Rollen sind in der Praxis unserer Republik allerdings sehr verwaschen worden. Der Kanzler regiert und repräsentiert dazu, der Bundespräsident als Repräsentant tingelt dagegen nur. So war das nicht vorgesehen.

Nicht dass ihr denkt, ich meckere die Konstruktion des Staates nur kaputt: Als wirklich funktionierend im System hat sich zum Beispiel das Bundesverfassungsgericht gemausert in heute viel schwierigerer Zeit als zu den frühen Jahren der Republik (damals waren Entscheidungen und Auftreten dieses Gerichts mitunter seltsam). Auch das Parlament und die Parteienstruktur funktionieren und sind - sagen wir mal - als solches gesund (persönliche Schnäppchen und Vorteilsnahmen einmal ausgeklammert). Das zeigt die tatsächliche Bewegung in Wandlung und Entstehen von Parteien.

Der Bundespräsident wird von der Bundesversammlung gewählt, einem Gremium, das ausschließlich für diesen Zweck zusammentritt und sich zu gleichen Teilen aus den Mitgliedern des Bundestages und nach einem Schlüssel eigens gewählten Vertretern der Länder zusammensetzt. Eigentlich sehr ungewöhnlich. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes fürchteten möglicherweise die populistischen Gefahren einer Direktwahl durch das Volk. Man muss immer berücksichtigen, dass das System unseres Staates aus den Jahren 1948/49 (Parlamentarischer Rat) stammt und unter dem Eindruck der gerade zurück liegenden Horrorereignisse stand. Über die Welt, die kommen würde, wussten die Verfassungsmütter und -väter damals noch nichts.

Zumeist hatten wir gute und ihre Zeit bereichernde Bundespräsidenten. Jeder hat da vielleicht so seine Präferenzen. Lübke und Carstens waren jetzt nicht so meine Helden, der vom Vorleben her sehr konservative Roman Herzog hat mich als eher links und progressiv orientierten Menschen dagegen mit deutlichen Worten und echtem Sozialgewissen positiv beeindruckt. Scheel und Rau fand ich im Amt fade, und die bis heute unter den Bundespräsidenten herausragende Persönlichkeit ist sicher Richard v. Weizsäcker, der den Nerv jenere Zeit traf, sich im richtigen Ton auch über die formalen Amtsgeschäfte hinaus zu Wort meldete mit so klugen wie mahnenden und gehörten Worten an Politik und Gesellschaft gleichermaßen.

Und genau das ist es nun worauf ich hinaus will: Der Bundespräsident soll und muss für die Gesellschaft (inkl. Politik und Manager) eine Person von allerhöchster moralischer Autorität sein, deren Vorbildcharakter und Integrität völlig außer Frage steht. Der Bundespräsident muss gehört, geachtet und respektiert den Finger auf die Wunden von Missständen legen sowie mahnen, raten, fordern u.s.w. ... - Im Grunde soll es ein Mensch sein, der für das Staatsschiff und die Gesellschaft eben das tut, was geistliche Institutionen und Modelle verschiedenster Ausrichtungen für die Seele und das grundsätzliche Wertegefüge tun.

So war es eigentlich angedacht und vorgesehen! Das Gesetze unterschreiben, das Orden verleihen und formal Repräsentative sind nur äußerlich zusätzliche Aufgaben. Na ja, bei den Gesetzen könnte er auch schon mal genauer hinschauen und sie zur Überarbeitung zurückgeben (mir ist da nur ein Fall erinnerlich ...).

Christian Wulff - mal dahingestellt, ob er das Amt überhaupt begriffen hat - ist dabei, die öffentliche Funktion des Bundespräsidenten völlig für die Zukunft zu zerstören bzw. sie sogar lächerlich zu machen und zu konterkarieren. Der Mann hätte doch spätestens begreifen müssen, dass es vorbei ist als er und das Amt nach Wochen (erst!) zum bissigen Spott von Kabarettisten, Cartoonisten, Kolumnisten, selbst Kommentatoren, dem Internet und sämtlichen TV-Talks verkommen sind. Inzwischen ist es sogar so, dass man sich besser nicht mit dem Bundespräsidenten sehen lassen möchte, dass Einladungen zu Empfängen etc. gemieden werden, um zu protestieren oder sich erst gar nicht dem Verdacht auszusetzen, den Herrn noch zu unterstützen.

Das Amt ist schlimm beschädigt, selbst wenn der Rücktritt endlich käme. Wie soll ein nächster Präsident denn nun mal ein ernstes Wörtchen auch mit der Kanzlerin reden? Wie soll er die Menschen glaubhaft auffordern der sozialen Schere entgegen zu treten? Wie Banken und Industrie mahnend begegnen? Die lachen sich doch alle kaputt. Das ist kein Spaß und keine Affäre mehr zum Achselzucken!

Ich sehe da einen wichtigen Unterschied zur herkömmlichen Polit- oder Manageraffäre: es geht sowohl um die höchste als auch wichtigste Autorität in unserem Land!

Hätte ich doch nur etwas zu sagen, so würde ich folgendes als Lehre aus der Affäre wohl andiskutieren wollen:

§  Es müsste ein neues Instrument geschaffen werden, das nicht nur den Rücktritt des Bundespräsidenten ermöglicht, sondern auch dessen Abwahl oder Amtsenthebung unter speziell definierten Herausforderungen! Vorstellbar wäre z.B. die Abwahl ebenfalls durch die Bundesversammlung nachdem das Verfassungsgericht die Voraussetzungen dafür festgestellt hat.

§  Auch sollten wir über eine Direktwahl durch das Volk nachdenken. - 1949 hielt man dies aus guten Gründen noch für gefährlich, aber heute leben wir in einem über Jahrzehnte hinweg stabilisierten System und Rechtsstaat, eingebettet in EU und anderen Bündnissen, so dass ein wenig mehr Basisdemokratie an der ein oder anderen Stelle sehr erfrischende Effekte haben kann. Zum Beispiel könnten im Bundestag vertretene Parteien das Recht zur Nominierung der Kandidaten haben.

§  Schließlich und last, not least, halte ich es für sinnvoll, dass die Kandidaten von ihrem Vorleben her weder Politiker noch Spitzenmanager oder Banker sein sollten. Ich stelle mir da eher Kulturschaffende, Wissenschaftler, Denker etc. vor, also von ihrer Vita her solche Menschen mit hohen moralischen, gesamtheitlichen und nachhaltigen Ansprüchen an sich selbst und natürlich an das Amt, um das Sie sich bewerben. - Ein Voraussetzungsschlüssel + eine unabhängige Wahlkommission sollten dies regeln.

Na ja, leider aber hab' ich ja nix zu sagen und denke auch im mittleren Alter immerzu noch idealistisch orientiert. - Könnte also sein, dass sich die Bedeutungslosigkeit meiner Ansichten auf diese Weise erklärt.

In einem TV Talk letztens wurde Joschka Fischer zitiert, der wohl ungefähr sagte, dass er als Bundespräsident nicht zur Verfügung stehe, weil an das Amt mittlerweile so hohe moralische Ansprüche gestellt würden, welche er als Person nicht erfüllen könne. - Ich hoffe für ihn, dass es ein ironisch gemeinter Kommentar war. In besagtem Talk wurde das ernst dargestellt und auch so besprochen.

Montag, 23. Januar 2012

Thema 11: Deutschland und sein Erbe der kurzen 1000 Jahre (KW 03 / 2012)



Es ist auch heute noch gerade mal 2 Generationen oder 70 Jahre her, dass in 12 schnelle Turbojahre der Imperialismus von 1.000 Jahren römischer Epoche hineingepresst wurde. Mit Eroberung und unfassbarer Gewalt, mit Menschenverachtung und einer im Ausmaß in der Geschichte einmaligen Massenverführung. - Und es war / ist "unser Deutschland", von dem hier die Rede ist.

Als ich geboren wurde, war der große Krieg noch keine 20 Jahre vorbei. Der irrwitzige, auf die Hälfte dieser 12 tausend Jahre komprimierte "Krieg aller Kriege" mit über 60 Millionen Toten und hunderten Millionen weiterer Opfer und Versehrte.

Als ich Kind war und am erweiterten Stadtrand aufwuchs, gab es überall noch Bombenlücken und auch Kriegsschutt. Selbst in den Dörfern der Umgebung bestand das Zentrum häufig aus Brascheplätzen mit Baracken darauf, in denen die Geschäfte untergebracht waren.

Als ich aufs Gymnasium ging, waren auf dem Schulweg oder um das Schulgebäude herum der Bombenalarm zwar nicht mehr Alltag, aber auch keine wirkliche Seltenheit. Wir kannten das und fanden die Sprengungen spannend.

Wenn wir draußen spielten (Wald / Baulücken / verwilderte Ecken der Stadt), war der Fund von Weltkriegsdevotionalien zwar ungewöhnlich aber ebenfalls nichts Außerordentliches. Ich selbst bin nie mit Waffen und Munition in Berührung gekommen (nur Helme, Uniformteile, Stiefel etc.), aber ich erinnere solche Fälle im Schulumfeld.

Wir Kinder und Jugendliche machten uns keinen Kopf und waren uns weder der zeitlichen Nähe zu den Ereignissen bewusst, noch dass unsere Eltern da mittendrin gewesen sein müssen. Für mich war das damals schon so etwas wie Geschichte, die in den Büchern (Bilddokumentationen / TIME LIFE "Der Luftkrieg", "Der U-Bootkrieg" etc.) stand, die besonders mein Vater großformatig im Regal stehen hatte. - Vielleicht ein wenig so wie heute die Existenz der zwei dt. Staaten und die Geschichte dazu meine eigenen Kinder zunächst nicht weiter interessiert bzw. sie mich für gestrig lebend halten, wenn ich versuche, Ihnen etwas zu den Hintergründen unserer Gesellschaft zu erzählen.

Heute - 2012 - sehe ich das längst anders und bin froh, mir intuitiv viele Eindrücke, Bilder und Geschichten in der Erinnerung bewahrt zu haben, denn das Bewusstsein über jenes Geschehen dieser kurzen, aber furchtbaren 1.000 Jahre sollte eminent bleiben. Nicht nur für unsere deutsche Gesellschaft, sondern überall dort auf der Welt, wo wir aufgrund menschlicher Schwächeneffekte und Mechanismen mit Nazimethoden oder entsprechenden Tendenzen konfrontiert werden.

Auch wenn ich mit meiner Nazi-Hasser- bzw. Geschichtsmacke zuweilen und gelegentlich zu Recht ein wenig anecke, bin ich doch zutiefst davon überzeugt, dass die eigentliche und das Thema endgültig erledigende Aufarbeitung noch aussteht.

Die junge, aus dem Topf der Weimarer-Lehren und Alliierten-Vorbildern für diese Zeit schon ziemlich genial konstruierte BRD hat sich zugunsten von "Aufbau und neuem Wohlstand" sehr extrem um Verdrängung sowie schnellem Vergessen bemüht. Sie profitierte dabei nicht nur von dem Aufbauwillen der Millionen an Flüchtlingen und Entwurzelten, dem Marschallplan mit modern-industriellem Neuaufbau, sondern vor allem von der nach dem Krieg entstandenen Ost-West-Konfrontation, welche den neuen Staat in Rekordzeit als weltpolitisches Mündel mitten in das westliche Lager der Kontrahenten katapultierte.

Das "Wirtschaftswunder" war angerichtet und der ansich richtig gedachte Ansatz der Entnazifizierung erledigt, bevor er für die neu sich bildende Gesellschaft überhaupt erst richtig hätte greifen können.

Die junge BRD blieb geschickt brav, bündnistreu obwohl natürlich nirgendwo Mitglied (UNO, NATO etc.), produzierte wieder (Technik und Ideen waren ja aus 1000 Jahren noch da) und wurde überschnell reich; schneller als die eigentlich weniger beschädigten Kriegsgegner England und Frankreich.

Ein Wunder? - Mitnichten!

England war ausgezehrt und während des Krieges in jeder Weise an seine Grenzen und darüber hinaus gegangen. Frankreich war im System innerlich gespalten (Kollaboration), zerrüttet und an den Rändern mitunter auch schlimm zerstört bzw. wirtschaftlich in Mitleidenschaft gezogen.

Deutschland hingegen war eine Komplettruine und völlig zerstört. Nicht überall, aber in den Wintern 45/46 und 46/47 gab es stellenweise sehr schlimme Not und einen Kampf ums nackte Überleben zu überstehen, bis sich diese "Stunde 0" schließlich  durchzusetzt. Alles ist neu, ist ein Stück Aufbau und eben ein etwas Mehr. Schon Mitte der 50er Jahre war die BRD ein in der Geschichte noch nie dagewesenes Erfolgsmodell. Der Krieg mitsamt Totaluntergang lag kaum 10 Jahre zurück.





Der Preis? - War schon auch hoch und wirkt irgendwie nach ...

Die junge BRD hat mobilisiert, was überhaupt nur verfügbar und abrufbar war: Lehrer, Richter, Politiker, Industrielle, Polizisten und, und, und. Alle setzten sich ein und legten sich ins Zeug, ... und waren nicht selten aktive und ehemalige Gewinnler aus der Epoche der 1.000 Jahre. Das ist nach meiner Überzeugung der leider doch vorhandene Konstruktionsfehler unseres Landes; nicht klug behandelt in der Gesellschaft bis heute.

Verständlich, dass das so geschehen konnte, meinetwegen ja (Ost-West-Konflikt), aber bedauerlich. Der Umgang mit dem entstehenden Bewusstsein der ersten Kindergeneration (68er) war aus meiner Sicht äußerst beschämend, aber auch nicht verwunderlich, denn selbst die Regierung war zu jener Zeit noch durchsetzt mit "Altvorderen" (Kiesinger und Co.). Steinigt mich, aber den aus 68 entstandenen  Terrorismus der 70er haben diese feigen Typen aus der Nazizeit zumindest am Rande mit zu verantworten. Er wäre nicht denkbar ohne sie.

Die spätere Entstehung der Grünen, des Feminismus, der Friedens-, Ökologie-  und Antiatomkraftbewegung ist diesen Typen als persönlichem Frust zum Ausklang richtig zu gönnen, denn auch das wäre ohne die unsäglichen Verdrängungen und Schuld-Unterdrückungen der frühen BRD wohl auch nicht passiert.

So ist dieses Deutschland damals also eine sehr ambivalente Kiste gewesen. Auf der einen Seite gespickt mit belasteten sowie schuldbeladenen Typen zu Hauf in Amt und Würden, aber auf der anderen Seite modern-erfolgreicher als jedes andere Industrieland seiner Zeit. Dazu kommt das komplette Mitmischen von geleichzeitig hochgradig integeren Persönlichkeiten wie etwa Brandt, Schmidt, Erhardt, Schmid, Mende, Heinemann, Reuther u.v.a. - Irgendwo als Person z.B. auch Adenauer, der allerdings neben seinen Verdiensten das Einsetzen unendlich vieler belasteter Menschen an herausragender Stelle eindeutig zu verantworten hat.

Um nur eine Hausnummer zu nennen: Forensische Historiker haben alles in allem etwa 700.000 deutsche Kriegsverbrecher hochgerechnet. Die Zahl beinhaltet Mörder bei Massakern, KZ und Holocaustbeteiligte und überhaupt Menschen, die nach innen oder außen Verbrechen jenseits anerkannter Kriegshandlungen unternommen haben. - Weit weniger als 10.000 sind aber jemals zur Rechenschaft gezogen worden, inkl. der sogenannten Staatsspitze im Rahmen der Nürnberger Prozesse. Selbst Teilnehmer der Wannseekonferenz, die sich gerade zum 70sten Mal jährt, erhielten Einstufungen als "Mitläufer". Der überwiegende Teil tauchte in Ost oder West bis zum Schluss unbehelligt unter oder machte seine Talente den jeweils neuen Systemen sogar nutzbar.

Scheußlich!

Aufgrund ihrer technisch gewollt oder zufällig sich ergebenden Ausgangslage entwickelte die junge BRD aber auch eine politische Position, die in der Welt einzigartig war. Kriegsmündel des Westens und Vorzeigeland in einem. Israel wurde früh schon und nachhaltig unterstützt, so dass eine Art Ausgleich zu der menschlich unfassbaren Schuld des Holocausts entstand. FJS (Strauß) organisierte  zwar in 57 eine sogenannte Wiederbewaffnung, also die Bundeswehr komplett mit Nazitypen (wie übrigens zu jener Zeit auch der BND unter Duldung der Alliierten), aber die BRD kämpfte bis in die 90er Jahre nicht in Kriegen, sondern erwarb sich aufgrund ihrer Ausnahmestellung weltweit einen hervorragenden Ruf als Vermittler hinter den Kulissen und als Aufbau- bzw. Entwicklungshelfer. Überaus erfolgreiche Blauhelmeinsätze und viele Postkriegsaktivitäten waren darunter. - Diese Position hielt leider nur 45 Jahre nach Kriegsende bis ca. 1990 an. Heute ist das alles Vergangenheit.

Unsere aktuelle Bundesrepublik dagegen legt seit 20 Jahren den Fokus darauf mit den Großen des Westens in der gleichen internationalen Liga zu spielen. Politisch blamiert man sich gerne mit peinlichem Getöse um einen Sicherheitsratsplatz,  also einem Gremium, das seit dem Ende des "Kalten Krieges" keine aktive Rolle mehr spielt bzw. auch gerne mal mit dem Rest der UNO von eben den sogenannten Großen ignoriert wird. Die Folge sind plötzliche Kampfeinsätze mit nun wieder Toten und unschuldigen Opfern, vor allem jedoch der Verlust der ehemalig hervorragenden Reputation unseres Landes bei internationalen Einsätzen. Beispiele sind: das ehemalige Jugoslawien, Afghanistan und viele Orte in Afrika, die nicht einmal mehr nachgefragt werden.

Als Kind und Jugendlichem (Jahrgang 64) hat sich diese alte BRD durchaus verantwortlich gefühlt bzw. beschäftigt mit Nazierscheinungen irgendwo in der Welt. Das war gut so und mit der weiteren, nicht kämpfenden Rolle des erfolgreichen Staates ein sehr wichtiges Momentum im internationalen Gefüge.

WESTDEUTSCHLAND war für wenige Jahrzehnte  lang vor dem Hintergrund des Holocausts so etwas wie das Gewissen der westlichen Welt. Mit durchaus gutem Erfolg und trotz der aktiven Masse an feigen Mittätern gegenüber der eigenen Vergangenheit. - Das ist leider völlig vorbei und offenbar vergessen.

Aktuell tut man so, als hätte dieses Land mit den unsäglichen Neonazierscheinungen nicht mehr zu tun, als irgendwer anderes. - Das ist sowieso völlig daneben und die furchtbaren Erkenntnisse um diese sogenannte "Terrorzelle von Zwickau / NSU" sind wahrscheinlich nur die Spitze eines Eisbergs.




Ich wundere mich nicht! Wir haben uns nach der "Wende" nicht ernsthaft mit gesamtdeutschen Positionierungen beschäftigt und auch zuvor die Verantwortung unseres Erbes übersehen. Wir als deutsche Gesellschaft ließen den Dingen und Ereignissen nach Krieg und Vereinigung eben nur ihren Lauf.

ES WÄRE AN DER ZEIT NACH INNEN UND AUSSEN EINZUSCHREITEN!

Montag, 9. Januar 2012

Mein Glaube ist auch meine Kopftuchtoleranz (KW 02 / 2012)



Religion und Glaube sind direkt hinter dem Alltäglichen ein großes Thema im irgendwie Verborgenen. Entweder ist mir das in meinen jüngeren Jahren nicht weiter aufgefallen oder die soziokulturellen Aspekte der gesellschaftlichen Glaubenspositionierung haben sich in den letzten 15 Jahren stark verändert. Ich vermute Letzteres.


Auffällig wurde mir das Thema vielleicht erstmalig, als in 2000 von der sogenannten "Deutschen Leitkultur" die Rede war. Erinnert Ihr Euch? Es ging um den Umgang mit Migration bzw. die dauerhafte gesellschaftliche Integration von Mitbürgern aus anderen Kulturkreisen. Hintergrund waren anhaltende Übergriffsereignisse während der 1990er Jahre, eine Stammtischangst vor "Überfremdung" und die populistische Nase von Politikern, die Themen zur eigenen Bedeutungs- Karriere- und Öffentlichkeitssucht hochspielen, welche im Sinne des Wohls der Gesamtgesellschaft besser klein gehalten und aufklärerisch verantwortungsvoll behandelt würden. - In unseren Tagen eventuell vergleichbar mit dem schlimmen Populismus eines Thilo Sarrazin in 2010. Wieder zur Integration, welcher nach bewährtem Rezept leider viele Abnehmer und Nachahmer findet.

Diese gewissermaßen real existierenden Politdebatten gründen im Kern letztlich auf der Frage nach dem Glauben und wie wir diesen kulturell verstehen bzw. interpretieren. Deshalb führe ich diese "unselige Leitkultur" auch zum Einstieg an, nämlich um die eindeutige Verbindung zwischen Religion und den gesellschaftlichen Funktionsmechanismen tief in fast alle Bereiche zu verdeutlichen. - Der brandenburgische Innenminister Schönborn (CDU), damals Lautsprecher dieser "Leitkultur" (bezeichnenderweise Koalitionspartner des exponierten Christen Solpe), berief sich ausdrücklich auf seinen Glaubenshintergrund mit Bick und Verbindung auf unsere Gesellschaft und Kultur als Motiv und Zusammenhang.

Mehr und mehr begegnen mir in den vergangen Jahren private Debatten aller Art um Glauben als persönliche bzw. kulturelle Lebensgrundlage. Verknüpfte Themen wie Arbeit, Integration, Schule, Sprache, Öffentlichkeit einfach auf der Straße etc. pp. spielen dabei immer eine Rolle. Im besonderen auch mein stetes Bekenntnis kein gläubiger Christ, sondern ein in Deutschland geprägter Europäer zu sein. Die ablehnenden und intolerant unverständlichen Reaktionen nehmen zu. DAS IST LEIDER MEIN DEUTLICHER EINDRUCK! Andere Lebensentwürfe, Glaubensüberzeugungen, kulturelle Hintergründe werden immer weniger akzeptiert bzw. positiv aufgenommen. Eine kulturelle Auseinandersetzung, die unter der Oberfläche köchelt. NOCH.

Mir macht das nicht so viel aus. Ich fürchte aber für die sich doch stark seit den 90er Jahren durch Zuwanderung und Migration verändernde Gesellschaft. Es entstehen innere Gegensätze und neue Konfrontationen, die ich für sehr gefährlich halte, weil die populistische Verallgemeinerung nur allzu schnell auf den "Nachbarn nebenan ein gleich Stockwerk höher" angewendet werden könnte. Ich habe manchmal das Gefühl, es braucht nur einen Funken. Vereinzelt zunehmende Beispiele zeigen das ja auch.

Gut, dass es durchaus auch ernsthafte Gegenbeispiele gibt. Für die Politik ist das vielleicht der Ansatz der regelmäßigen "Islamkonferenz" sowie das politische Gehör von entsprechenden Dachverbänden ähnlich dem des Zentralrats der Juden. Ich hoffe, dass hier viel Gutes für die real schon längst multikulturelle Gesellschaft entsteht; auch wenn ich persönlich dem aktuell federführenden Innenminister (Friedrich / CSU) weniger zutraue, als seinem Vorgänger (de Maiziere / CDU), welcher diese Einrichtung (2010) recht klug ins Leben rief.

Auch abseits der Politik engagieren sich gesellschaftlich viele weitere Organisationen gegen z.B. Rassismus. Stellvertretend nenne ich gerne den DFB (Deutscher Fußball Bund), der in dieser Hinsicht sehr präsent und - wie ich glaube - auch wirksam ist, da er diesbezüglich sozusagen gewisse Risikogruppen innerhalb der Fans seiner Sportart erfolgreich anzusprechen versteht (mag dieser Verband in anderen Fragen zuweilen auch mal unglücklich agieren, hier passt es).

HABEN DIE "DEUTSCHE LEITKULTUR" ODER DIE "INTEGRATIONSVERWEIGERUNGSTHESEN" VON SARRAZIN DENN NUN ÜBERHAUPT ETWAS MIT DEM GLAUBEN UND DER RELIGION ZU TUN?

Eigentlich nicht, denn es sind rein gesellschaftliche Themen mit politischer Auseinandersetzung!

Aber schon beim ersten Kratzen in der Debatte zum Thema trifft man mit der Kultur fast immer direkt auf den Glauben, dessen Regeln und öffentliche Lebensweise zu akzeptieren und zu übernehmen seien. WARUM IST DAS SO? - Nun, es sind mit Abstand am häufigsten solche Menschen, die sich letztlich qua Argument auf Ihre Glaubensüberzeugung  berufen, welche aber offenbar am ehesten so ihre Probleme damit haben, eine neu sich bildende multikulturelle - oder besser vielleicht - mehrkulturelle Gesellschaft anzunehmen.

Die Problematik der mit dem Zuzug aus anderen Kulturkreisen sich verändernden Gesellschaftslandschaft hat sehr viel und unbedingt mit auf dem Glauben basierenden Fragen in der kulturellen Prägung zu tun. Wenn das nicht so wäre, dann würde der arme Glaube in der Angelegenheit ja nur als vorgeschobenes Totschlagargument herhalten müssen. Das möchte ich nun wirklich unterstellen wollen.

Inwiefern? - Erläuterung, wie ich es wahrnehme:

Aus der Mitte unserer Gesellschaft heißt es, dass die bleibend zugezogenen Gruppen (z.B. Aussiedler, Türken etc. pp.) sich vollkommen integrieren müssten, was aber häufig verweigert würde, in dem deutsche Sprache, Gebräuche, historisches und gesellschaftliches Wissen u.s.w. nicht entsprechend angenommen würde. Beispielhaft kommt es dann nicht selten zu Thematiken, welche schließlich irgendwo mit Religion zu tun haben, wie etwa dem schon "berühmt berüchtigten Kopftuch".

Ist das aber wirklich so? Verweigern allzu viele Migranten die Integration in unsere Gesellschaft?

Ich gestehe vielen meiner Mitbürger gerne ihre aufrichtig persönliche Wahrnehmung zu, wenn ich auch populistische Ausschlachtungen aus Karriere-, Aufmerksamkeitsmotiven und sonstigem dazu heftig ablehnen muss. Ganz so einfach ist es nicht! Gerade zu diesem Thema gibt es aber zwei Seiten: Nicht nur wir haben eine Wahrnehmung, sondern Migranten und ausländische Mitbürger haben dies von der Gesellschaftswirklichkeit her ebenso. Außerdem haben sie - ebenso wie wir - ihre kulturelle Prägung und Herkunft, die sie weder von einem auf den anderen Tag ablegen können oder wollen, noch leugnen. ZU RECHT! UND WARUM AUCH?

Ich denke nicht, dass Menschen, die zu uns kommen, nichts von Deutschland und seiner Kultur wissen wollen! Das ist nicht so. Sie wollen aber andersherum auch angenommen werden als das was sie sind und zu uns mitbringen. Ich denke vielmehr, dass genau an dieser Stelle sich genau mindestens 50 % eines Integrationsproblems wiederfinden, wenn dies überhaupt in der vorgebrachten Art und Weise bestehen sollte:

Sind wir Deutsche überhaupt willens Mitbürger aus anderen Kulturen als der unseren zu integrieren? Müssen die Zweifler, müssen diejenigen, die von "Überfremdung" und solchen Dingen sprechen nicht obligatorisch ebenfalls einen Kurs besuchen, um ihrerseits zu lernen mit der neuen multikulturellen Gesellschaft zu leben?

Die Frage stellt sich durchaus. Denkt darüber nach. - Integration ist doch nicht nur eine Frage der Zugewanderten. Wir müssen genauso neugierig darauf sein, was unsere Mitbürger mitbringen, was sie bewegt und in welcher Art und Weise wir gegenseitig voneinander profitieren können.

Dinge des Glaubens sind dabei eigentlich eine Selbstverständlichkeit und ebenso selbstverständlich ohne Vorbehalt zu respektieren. - Der Eine ist in diesem Glauben erzogen, der Andere in Jenem; im Grunde stünde nur an, sich das Essentielle gegenseitig nahe zu bringen, oder Unterschiede zu diskutieren, aber gewiss nicht, dem Einen das Leben genau damit schwer bzw. madig zu machen.

Ich sage in meiner zutiefst persönlichen Wahrnehmung: Wer im Glauben andere nicht respektieren kann, der verdient dann auch keinen Respekt vor seinem eigenen Glauben! Eine ziemlich traurige Erfahrung, die ich selbst als bewusst nicht christengläubiger deutscher Mensch mit aus meiner Perspektive nur sogenannten äußerst gläubigen Christenmenschen machte. Gewissermaßen eine Enttäuschung, denn ich hoffte und hoffe immer auf Anderes.

Wir sollten in unserer Gesellschaft nicht nur Integration (mit z.T. absurd schlimmen Aussagen!) fordern, sondern sie endlich auch einmal gesellschaftlich ernst gemeint (nicht nur Unterbringung etc.) anbieten, vorleben und uns v.a. selbst ein wenig ändern bzw. bewegen.

MEIN GLAUBE IST AUCH MEINE KOPFTUCHTOLERANZ

Unter anderem!

Ich habe - verdammt eins nochmal - kein Problem damit, wenn eine türkische Lehrerin meiner Kinder ein Kopftuch im Unterricht trägt. Warum auch?? - Solange sie meine Tochter ordentlich in ihrem Fach unterrichtet, solange sie keinen manipulierenden Glaubenseinfluss auf meine Tochter nimmt, geht mich oder irgendwen sonst in diesem Land das überhaupt nichts an! Es hat mit dem kulturellem Hintergrund der Lehrerin und ihren kulturellen Traditionen in Sachen Kleidung zu tun und sonst gar nichts !!

Auch wenn ich mir hiermit jetzt Gegner mache: Das Rumgemache zur Unterdrückung der islamischen Frau (gibt es natürlich z.B. in den Staaten am Golf) im Kontext dieser Kopftuchdiskussion hier in D ist nichts anderes als ein Totschlagargument und zudem sehr bescheidene Heuchelei. Diesen von mir bisher wahrgenommenen Wortführern sind islamische Frauen zumeist herzlich egal! Die wollen sich vor allem leitkulturmäßig verkaufen, was nichts anderes bedeutet, als dass hierzulande auch in Zukunft alles öffentlich Warhnehmbare ausschließlich christlicher Symbolik zu folgen hat und nichts anderem.

Ich bin damit nicht einverstanden. Ich würde mich unwohl fühlen mit einem Land, das sich kulturell nicht bewegen mag.

Es kommt zu Verordnungen, Suspendierungen und Prozessen, weil Lehrerinnen in der Schule ein Kopftuch tragen, aber unsere Kinder (hier heißt das Bundesland Bayern) haben Kreuze in ihren Klassenzimmern hängen und trotz gerade bei im G8-System gestiegener Lernbelastung mehrere Stunden Religion/Woche bis in höchste Klassenstufen hinein. Dazu lernten sie in der Grundschule das Bayernlied sowie die ersten Strophen des Deutschlandliedes auswendig, die sie beide als Tafeln über die 4 Jahre hinweg im Klassenzimmer an der Wand hängen hatten. Als Papa empörte ich mich, aber dieses "Deutschland, Deutschland über alles ..." ist tatsächlich nicht verboten, wie viele von uns glaubten. Und hängen blieb es, weil's etliche andere Eltern gar nicht so schlimm fanden. Na ja, ohne Worte.

Meine Uroma kannte ich als Kind nicht anders als mit genau einem solchen Kopftuch. Und die war nachweislich keine Muslima! Es ist erst wenige Jahrzehnte her, dass Frauen in unserer Gesellschaft wie selbstverständlich mit dem Kopftuch herumliefen, und jetzt echauffieren wir uns darüber?!  - Wir haben hier ein "totschlagendes Stellvertreterthema" für Intoleranz und so etwas wie einen Kulturkampf aus Angst oder nur Unbehagen vor Kultur- und Glaubensdingen, die eben anders sind.

ES IST KLAR: Wer zuzieht muss Integrationsbereitschaft mitbringen! - Wer aufnimmt, muss allerdings ebenso Bereitschaft aufbringen zu integrieren!

UND WAS IST NUN DIESE INTEGRATION?

Ganz bestimmt ist es nicht die Aufgabe von Herkunft, Prägung und kultureller Identität. Ich glaube vielmehr, dass es das Annehmen der neuen Heimat und der Menschen darin ist mit einem eigenen konstruktiv hinzufügenden Beitrag. Und ich glaube, dass es das ehrliche Aufnehmen von Menschen und das Kennen- bzw. Dazulernen ist und sein muss, damit die Gesellschaft an diesem Punkt Zukunft hat.

Eine Lehrerin mit Kopftuch ist keine Gefahr für unsere Kinder, sondern an bestimmten Punkten ja vielleicht auch eine kulturelle Bereicherung, die mithilft, unsere Kinder auf die Welt von morgen vorzubereiten.
Gleiches gilt natürlich auch für zum Beispiel türkische Schülerinnen. Warum sollte ich ein Problem mit einer Kopftuch tragenden Freundin meiner Tochter haben?

Russlanddeutsche oder Donauschwaben bewahrten sich einst auch ihre Kultur, ihren Glauben und die Identität. Zum Teil über Jahrhunderte. Sie lebten dennoch konstruktiv mit den Menschen dort wo auch ihre Heimat war.


Ich selbst lebte etliche Jahre lang in Südfrankreich wo meine Freundin und ich durchaus die Erfahrung machten, dass wir - obgleich beide Mitteleuropäer - unterschiedlichen Kulturkreisen, Prägungen und Hintergründen entstammten. Z.B. haben wir zu Kopftüchern an der Schule unterschiedliche Ansichten, zur Burka hingegen nicht. Es geht wirklich nur mit Toleranz und Akzeptanz dafür, dass  man verschiedene Wurzeln hat. - Für mich war es immer wichtig das Lebensgefühl der Menschen, die mich aufnahmen, kennenzulernen und davon so zu profitieren wie die Menschen gleichsam von dem profitierten, was ich hier oder dort auch mit- und einbringen konnte.

Voneinander lernen, gegenseitig annehmen, sich vertrauen, sich an die Regeln halten und neugierig sein. Dann funktioniert Integration ohne größere Störungen. Beide Seiten müssen es eben genau dort tun, wo sie in Berührung miteinander kommen. Das ist so einfach wie logisch; davon bin ich überzeugt.

SO EIN KOPFTUCH IST DOCH NUR EIN STÜCK STOFF !

Mittwoch, 4. Januar 2012

Zwischen den Jahren 11 und 12 (KW 01 / 2012)



Schon ist das Jahr vorbei. Kaum zu fassen. 2011 ist vorbei und es ist nicht angepackt worden, was man sich dafür vornahm. Wie bescheiden!

Ich sag's ehrlich, das neue Datum macht mir Angst! Nicht der Monat, die Woche, der Tag. Nein, es ist das Jahr: 2011 auf 2012 !!

Was  für eine Jahreszahl : Eigentlich Sience Fiction ! Der Maya-Kalender endet und nicht wenige Endzeitvisionen datieren auf dieses neue Jahr.

Wir sind geboren in der Mitte des letzten Jahrhunderts oder kurz danach und so plötzlich wie unvorbereitet nicht mehr richtig aktuell: beruflich nicht, für die Themen unserer Kids nicht und in den dramatischen Ereignissen draußen in der Welt plötzlich irgendwo auch nicht mehr.

Upps! Wie konnte das passieren? Eben noch hipp und mitten drin.  Jetzt schon weg vom Fenster, völlig abgehängt und vor allem zu alt. - Verrückt!

Vor ziemlich genau 100 Jahren haben die Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts überall in der Welt und in Europa die Neuzeit und den technologischen Fortschritt nach industrieller Revolution und Gründerzeit gefeiert: Motorisierte Autos statt Pferdekutschen; Flugzeuge, die aus eigener Kraft vom Boden abhoben; Luxusschiffe, die in wenigen Tagen die Distanz ganzer Kontinente überwanden; Nachrichten, die durch dünne Drähte weite Strecken überwanden; Bewegte Bilder, die ganze Geschichten erzählten und Radiofunk durch die elektrische Übertragung von Wellen. Alles war in Bewegung, denn eine völlig neue Welt der Möglichkeiten und Abenteuer schien sich in diesem Jahrhundert aufzutun.

Vor 100 Jahren ahnte zwischen 1911 und 1912 niemand, dass diese neue aufregende Welt der Erfindungen und Möglichkeiten bereits am Vorabend einer der größten Katastrophen der Menschheit steht. Noch 2,5 Jahre bis zum ersten Weltkrieg, der - neben dem 30jährigen Krieg - das wahrscheinlich größte Mensch-zu-Mensch-Gemetzel der Geschichte darstellt. Auftakt zu dem brutalsten Jahrhundert, das der Planet Erde als Lebensbiotop eines kleinen Sternensystems am Rande einer Galaxie im Universum namens Milchstraße jemals erlebt hat.

Auftakt zu Veränderungen und Quantensprüngen in Technologie sowie einem Gesamtwissen, das heute noch immer anhält und deren Effekte für unsere Zukunft durch dieses begonnene 21. Jahrhundert letztlich noch gar nicht absehbar sind.

WO STEHEN WIR?

WAS MACHEN WIR DARAUS?

HABEN WIR DIE VERANTWORTUNG FÜR ALL DIE PROZESSE, ENTWICKLUNGEN UND DAS UNS HOFFENTLICH NICHT GANZ ÜBERWÄLTIGENDE GESCHEHEN WIRKLICH IM GRIFF ??

Schaut mal hin Leute. - Parallelen sind unverkennbar! Heute wie vor hundert Jahren sind politische, gesellschaftliche und technologische Veränderungen im Gang! Kleinigkeiten und Befindlichkeiten können ebenso wie damals riesige Konsequenzen auslösen.

SIND WIR VORBEREITET?

WISSEN WIR, WAS WIR TUN UND SIND WIR UNS DER VERANTWORTUNG DARUM BEWUSST ??

Ich weiß es nicht und habe ein wenig Bedenken. Zwischen den Jahren 11 und 12 ist mein Eindruck, dass wir eher vor uns hintreiben und nicht konkrete Ziele mit wirklichen Ergebnissen verfolgen. Vielleicht wie vor hundert  Jahren.

Ich habe damals natürlich nicht gelebt, sondern war nur in der Kindheit meiner Großeltern vorhanden, die 1903, 1905, 1906 und 1908 geboren wurden. Die Geschichten des Lebens und im Besonderen der Menschheit wiederholen sich immer wieder aufs Neue. Das ist so eine Art Naturgesetz und gehört zur Evolution ... folgende ...
 

Sprich: Ich bin mir nicht sicher, ob die Mechanismen in unserer Zeit wirklich anders ticken als früher und wir immer konstruktive Lösungen anzubieten haben. - Die menschlichen Schwächen und Eigenschaften haben sich nicht so rasant entwickelt wie die Technologie.

Oh Mann! - Dazu kommt, dass ökologische, energiepolitische und soziale Herausforderungen aller Art uns rund um den Planeten sozusagen neu mit einer herausfordernden Liste zusätzlich beschäftigen werden.

STEHEN WIR VOR EINENER NEUEN KATASTROPHE ODER AM SCHEIDEWEG ZU EINEM ZEITALTER, DAS UNSERE GESCHICHTE IM BESONDEREN VERÄNDERN WIRD?

Beides ist wahrscheinlich. - Wir Menschen schlagen uns wahrscheinlich mal wieder durch, so wie das zu anderen Epochen unterm Strich auch der Fall gewesen ist. Mir persönlich gibt es dabei leider viel zu viele absehbare Verlierer, denn wir Menschen sind uns kollektiv halt schon wieder einmal nicht darüber bewusst, wie nachhaltig bedeutend und entscheidend sein wird, was wir gerade jetzt in unserer Zeit tun. Wir nehmen es nicht wahr. Wir denken, es bearbeitet und bekrittelt gerade nur das aktuelle Hier und Jetzt. Wir nehmen die Verantwortung und Folgen nicht wahr. - LEIDER.

Neu ist das nicht. Unsere Geschichte ist mit wenigen Ausnahmen oft so angelegt. - Allerdings muss man in unseren Tagen festhalten, dass die Gefahren und Folgeerscheinungen exponentiell angewachsen sind und auf eine Weise langwieriger werden, wie es das so in unserer Geschichte hingegen noch nie gegeben hat. - Unser Gesellschaftsverhalten und die Verantwortungskiste sollte das berücksichtigen, tut es allerdings nicht wirklich: Technologie, Wissen und resultierende Möglichkeiten wachsen sehr viel schneller als die soziale Reife, die kollektive Ethik und die kulturellen Systeme der Spezies Mensch!

Das macht durchaus Sorgen und Angst!  -  Logisch !!

Das impliziert aber auch Chancen, Hoffnung und den Glauben daran, die Kurve zu kratzen um an einer Welt zu basteln, die ganz viel neue Idee und vielleicht sogar eine fantastische Zukunft hat.

Was haltet Ihr davon?

Man muss es nur richtig angehen, eine entsprechende Einstellung mitbringen und sich dort, wo man im Leben sich wiederfindet, dafür einsetzen. - Ich war immer der Meinung, dass dies das Mittel ist, den unwägbaren Schwierigkeiten ordentlich und aufrichtig zu begegnen. Seltsamer- oder logischerweise ist dies gerade auch in unseren irren Tagen das vielleicht noch beste aller Rezepte.

Ohnmachtsgefühle hin oder her. Probleme, Energiewahnsinn, zum Problem gewordene Technologien, verrückte Despoten, Terror und der Irrsinn rund um die Angst davor. Preise, Schulden und ein scheinbar schon bald nicht mehr bezahlbares Leben sind ätzende Dinge, aber nix was uns resignieren lassen muss. --> Das hat damit zu tun am Leben zu sein; es gibt einfach keine andere Alternative als das Leben so anzunehmen wie es nun einmal daher kommt. Wichtig ist, es konstruktiv zu bearbeiten:

In der eigenen Umgebung. Für die Menschen, für die man etwas tun kann. Für die Seinen und für alle, denen sich Gutes tun lässt! Auch für sich selbst! - Nach diesem Credo würden Gesellschaft und Menschheit mit Technologien und Entwicklungen wachsen. Klar! - In der Realität ist das leider nicht ganz der Fall. Auch klar. Aber Du und Ich, wir können das anders machen. Wir können geben und tun, ohne nach direktem Gewinn und Vorteil zu fragen. Das können wir tun. Der Gewinn ist auch ohne große Weltveränderung riesig. Auch das ist klar. Halt nur einen kleinen Moment inne und überprüfe das mal.

Es gibt keinen Grund vor 2012 irgendwelche Bedenken zu haben!

Ich habe für diesen Text am Ende des Jahres die Nachrichtenlage überprüft und mir hat folgendes doch tatsächlich gefallen: "Wirtschaft trotzt für 2012 der Krisenstimmung". - Der Artikel schildert die durchaus positive Erwartung des produzierenden Gewerbes quer durch die Branchen, während allein die Banken und die sogenannte Finanzindustrie als Branche schwarz für die nähere Zukunft sehen. GUT SO! Arbeit und Produkte sind wirklicher Mehrwehrt. Kredite und dazu in den letzten 20 Jahren (nach 89) erfundene Finanzwerte bzw. absurde Spekulationen sind lediglich eine Art global skurriler Blase nach Auflösung der Ost-West-Konfrontation. Recht so, wenn diese "Gewinnler" in 2012 den Kürzeren ziehen werden und Unternehmen, die Sinnvolles produzieren und tun bzw. ohne Kredit und Abhängigkeit Erfolg haben werden. GUT SO!

Ich hoffe und rechne mit der Renaissance ehrlicher unternehmerischer Verantwortung für Arbeit und Gesellschaft. Zusammen mit den neuen Bedingungen für Energie und mit den sich verändernden Technologieumständen.

Ich selbst - UND DAS IST EIN BEKENNTNIS ! - möchte natürlich auch gerne durchstarten in 2012. Erreicht habe ich wofür ich in 2010 aus Frankreich zurück nach Deutschland kam; mein Junge wird sein Abitur machen und auch sonst sind einige Dinge gerade gerückt. Es sind halt Schritte, immer wieder Schritte.

In 2011 gab DREI große Komplexe, welche mit diesem Jahr in Erinnerung bleiben werden:

1) Euro- und Schuldenkrise.

Über das ganze Jahr hinweg irrlichterten Regierungschefs, Finanzminister, EU-Kommission, EZB, IWF etc. von einem Gipfel zum anderen, von einem Beschluss zu immer irrwitzigeren Summengeschiebe bzw. Anleihengeschachere, das sie verwirrend positiv als Rettungsschirme betiteln.

Ich schrieb dazu bereits einen Artikel in meinem Blog, von dem ich hoffte, dass er ausreichen würde. Es scheint dies leider nicht der Fall zu sein, denn die Geschichte ist heftig noch im Gange und wird nach Beobachtung einer weiteren Bewertung bedürfen:

http://themenwoche.blogspot.com/2011/10/thema-1-eurokrise-kw-41-2011.html

Dass es im Kontext so viele Existenzen in Griechenland, aber wohl weniger beachtet auch in Portugal und Spanien plötzlich derart hart trifft, ist eine riesige Tragödie. Die Betroffenen haben zumeist nicht das Geringste mit den Ursachen zu schaffen, sondern sind gewissermaßen jetzt die Opfer von zutiefst verachtenswertem Verhalten geworden. Die pure bis zum Teil maßlose Gier führte dazu, dass Menschen erst ihr eigenes Staatswesen Stück um Stück zerstören und schließlich die Gesellschaft einer fürchterlichen Zumutung aussetzen.

Extrem ja, aber kein griechischer Einzelfall! - So sehr weit weg sind andere Länder und Gesellschaften in Europa davon nicht: ... auch wir in Deutschland nicht! - Achtet einmal genau auf die Positionen und Ethik von Politikern, Managern und Wirtschaftsbossen in TV-Talks & Medien. Schaut auf Skandale, öffentliche Maßnahmen und Entscheidungen. Nehmt ein bisschen kritisch wahr, was auch direkt um Euch herum passiert und Ihr stellt sicher fest, dass eine Mehrheit in vielen Dingen allzu oft etwas unlauter sich selbst am Nächsten sein wird. So weit ist da der Weg nach Griechenland wahrlich nicht!

Zu diesem Komplex in 2011 gehören auch das ständige Gehuddel um ach so arme Banken sowie dieser Ratingunsinn. Vielleicht auch Guttenberg und DSK mit einem leicht dramatischen Unterhaltungsfaktor, aber das ist mir irgendwo zu banal.

2) Naturkatastrophe in Japan mit anschließendem Super GAU in Fukushima

Am 10 März 2011 trifft ein Tsunami die Ostseite der japanischen Hauptinsel, dringt kilometerweit in das Land ein und richtet unvorstellbare Verwüstungen an. Viele Menschen verlieren ihr Leben, andere alles was sie besitzen. Die TV Bilder waren so furchtbar, dass man es gar nicht glauben mochte.

Damit jedoch nicht genug. Kurze Zeit später wird bekannt, dass das direkt an der Küste gelegene AKW Fukushima 1 (200 Kilometer nördlich von Tokio / 6 Meiler) mit großen Problemen zu kämpfen hat, seit die Welle es mit voller Wucht traf. Kühlsysteme seien ausgefallen ...

Die Druckerschwärze der Meldung war noch nicht trocken, die Bilder der Schäden an der Anlage noch nicht analysiert, als es auch schon losging und ein Meiler nach dem anderen vor den Augen der Welt in die Luft flog. Diese Schockwelle ging jetzt symbolisch um den ganzen Erdball.

Sowohl die Betreiberfirma Tepco als auch die japanische Regierung waren mit dem Szenario dieser Art von Katastrophe völlig überfordert. Die Gegenmaßnahmen wirkten wochenlang wie die pure Hilflosigkeit. Und das waren sie auch.

Unfassbar eigentlich auch der öffentliche Umgang mit Ereignis und seine Einordnung. Man bestritt eine gefühlte Ewigkeit lang, dass man es überhaupt mit einem kompletten Gau zu tun habe, dass es zu Kernschmelzen etc. pp. gekommen sei. Die Regierung brauchte lange, bis sie umdenkt und schließlich auch einen Politikwechsel in der Energiepolitik ins Auge fasst. Der Betreiber Tepco bleibt auch 10 Monate danach bei seiner Salamitaktik und gibt nur zu, was ihm von außen wissenschaftlich bewiesen wird. Schlimm!!

Sehr unterschiedlich fallen auch Wahrnehmung und politischer Umgang mit dieser wohl größten Atomkatastrophe aus. Frankreich reagiert mit dem zu diesem Zeitpunkt fachlich völlig unnötigen Beschluss zum Bau sogar neuer Kernkraftwerke, während in Deutschland dagegen politisch sehr Bemerkenswertes passiert. Nur wenige Tage nach der Katastrophe vollzieht die Bundesregierung einen politischen Totalschwenk, in dem die gerade erst beschlossenen Laufzeitverlängerung der AKWs ausgesetzt und ein zunächst 3 monatiges Moratorium zur Überprüfung der Sicherheit nach ganz neuen Denkkriterien verkündet wird. Tatsächlich der Anfang vom jetzt wirklichen Ende der Kernenergie in Deutschland!

Eine sichtlich geschockte Angela Merkel (Physikerin von Haus aus) findet im Fernsehen Worte zu den offenbar jetzt erst nachweislich unkontrollierbaren Risiken der Kernenergie wie sie vor kurzem in dieser Deutlichkeit noch undenkbar gewesen wären. Bemerkenswert! Man fragt sich natürlich, wie manche Leute es geschafft haben, 40 Jahre und länger genau diese Mahnungen, Warnungen und eine ganze Bewegung in jeder Art und Weise zu ignorieren.

Schlimm zwar, dass auch im 21. Jahrhundert die Menschen noch immer nur bereit sind aus Katastrophen, Unglücken und ähnlichem wirklich dazu zu lernen anstatt ordentliche Einsichten gegen Dinge wie Gier, kurzfristigen Erfolg und Egoismus etc. zu setzen. In der kommenden Zeit werden Entwicklungen in Sachen Energie nach und nach neue Wege gehen und viel wirtschaftlichen Auftrieb, also Investitionen erfahren.

Ich begrüße das natürlich auf der Grundlage der Realitäten in denen wir leben, aber ich wünschte sehr, der Anstoß hierzu würde auf anderen Umständen basieren.

3) Arabischer Frühling und Despotensterben.



In den Weihnachtstagen vor einem Jahr kam zunächst in Tunesien etwas in Bewegung, das über das Jahr hinweg die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in beinahe der kompletten arabischen Welt in Bewegung brachte. DAS IST BEDEUTEND MIT SO GROSSEN CHANCEN WIE RISIKEN:

§  Der Despot Ben Ali und seine Sippe sind innerhalb weniger Wochen in Tunesien davon gejagt worden.

§  Das pseudodemokratische System Mubaraks in Ägypten musste aufgrund gewaltiger Volksproteste aufgeben. - Die Verhältnisse sind zwischen machthabenden Militärs , politischen Gruppen (Muslimbrüdern und andere) sowie rein freiheitlichen Bewegungen noch nicht geklärt und hoch explosiv! Hier spielt das Internet eine bedeutende Rolle.

§  In Libyen kam es zu einem entsetzlichen Bürgerkrieg, in dem auch die Westmächte eine gewisse Rolle spielten (siehe auch unten). Hier sind die Verhältnisse ebenfalls noch völlig ungeklärt.

§  In Marokko und Jordanien versuchen sich die eigentlich allein machthabenden Könige mit durchaus respektablen Reformen. Ich hoffe ernst gemeint und mit positiven Folgen für die Gesellschaft.

§  In Bahrain führten aufständische Proteste zu weniger Erfolg bzw. nur zu sehr lauen kosmetischen Reförmchen in einigen Emiraten (z.B. Kuweit) sowie dem Königreich Saudi Arabien (blamiert sich eher mit der weltweiten Wahrnehmung um nicht vorhandene Frauenrechte / Autofahren).

§  Auch im Jemen kam und kommt es zum Aufstand und ungeklärten Verhältnissen, da der Machthaber (Salih) im politischen Poker sich offenbar immer wieder behauptet.

§  Im abgeschotteten Gewaltstaat Syrien kommt es schließlich auch zum Aufstand, wobei sich das Regime des Despoten Assad (ein in London studierter Augenarzt) als so verheuchelt lügnerisch wie menschenverachtend outet. Ein Bürgerkrieg - vielleicht schlimmer als in Libyen zeichnet sich ab.

Diese Veränderungen sind sehr einschneidend! Sie krempeln eine ganze Region der Welt um, wie es zuvor seit dem 2. Weltkrieg nur hier bei uns Europa 89/90 passierte, als die Mauer fiel und etliche Länder sich neu aufstellen konnten.

Gesellschaften können sich neu finden! Neue Partner könnten entstehen. Eine neue Form der interkulturellen Beziehung zwischen islamischer und westlich-christlicher Welt könnte erwachsen. Es gäbe dazu gerade jetzt ein riesiges Portfolio an Möglichkeiten.

Ebenso gut wäre es möglich, dass etliche der neuen Systeme sich schlimmer ausgehen, als die alten Regime (Libyen, Ägypten) gewesen sind. Vieles ist jetzt zur Jahreswende noch gar nicht absehbar.

U.a. auch darum sage ich dass ich mit vielem nicht einverstanden war, was unsere Regierung bzw. die westlichen Bündnisse (z.B. Nato) in 2011 getan haben und tun. Insbesondere zum Thema Libyen und aktuell Syrien:

Die Reden zu Jahresbeginn waren geschwollen und heftig! Der libysche Bürgerkrieg war noch nicht im Gange, sondern nur erste Proteste. Ich erinnere mich von den Obamas, Merkels, Sarkozys und Camerons damals als Solidaritätsnote gehört zu haben, dass der Despot und sein System bedingungslos weg müsse etc., aber leider dazu absolut nix geschah. - Viel später erst und als das große Gemetzel und Sterben in vollem Gange war, inszenierte man sich mit Blockade und Luftschlägen als Helfer bzw. Mitgewinnler. O.K., gut möglich, dass man die tatsächliche Kriegseskalation trotz aller Geheimdienste und Strategen unterschätzte. Dennoch wage ich mich einmal mit einer heftigen These aus dem Fenster: Bei all den Aussagen im Januar und Anfang Februar 2011 zum Ende des Regimes und wenn der Einsatz von Gewalt überhaupt eine Option ist, dann bitteschön doch so, dass nicht Tausende sterben müssen, dass es gar nicht erst zu einem Bürgerkrieg kommt und dass nicht noch viel mehr Unbeteiligte buchstäblich vor den Trümmern ihrer Lebensexistenz stehen müssen. WENN GEWALT, dann entscheidungsstark und mutig rechtzeitig sowie minimal schädlich: Man hätte Gaddafi und die Köpfe seines Regimes schon vor der Katastrophe in einer Kommandoaktion herausholen sollen! - Klar, das ist gefährlich, das gefährdet eigene Leute, aber so ist das halt mit der Gewalt. - Kann man überhaupt Leben gegeneinander abwägen? Z.B. einen Soldaten gegen Hunderte von toten Libyern? Ich meine nur, dass dieser Bürgerkrieg trotz dem ganzen Wahnsinn der Gaddafi-Sippe bei wirklich ehrlichem Handeln so nicht hätte verlaufen müssen. Auch die Frage nach den Verkäufern von Waffen, die dort so viele Menschen getötet haben, würde doch gewisse Fragen aufwerfen.

Lest dazu, wenn Ihr mögt, auch meinen Blog zum Tod eines Beduinen:

http://themenwoche.blogspot.com/2011/10/zwischenruf-zum-tod-eines-beduinen-kw42.html

Ich fürchte, dass sich in Syrien gerade in diesem Augenblick das libysche Drama abgewandelt wiederholt. Viele, sehr viele Tote gibt es schon. Und alle Merkmale für einen Bürgerkrieg (z.B. überlaufende Armeeteile) auch. - Wiederholen tut sich offenbar auch das Verhalten der Weltgemeinschaft. Denkt an diese Worte und feiert nicht das Eingreifen von Nato (oder hier auch anderen möglichen Optionen), wenn es passiert, sondern seid bitte mit den ganzen Opfern, die das alles kostet. Auch hier gilt nach meiner Wahrnehmung nämlich, dass Gewalt - wenn unvermeidbar - ganz gezielt als putschartige Kommandoaktion das Regime schon längst hätte beseitigen können oder sogar sollen.

Versteht mich nicht falsch! Ich rufe natürlich nicht nach Gewalteinsätzen, aber ich bin auch nicht so naiv zu glauben, dass es in bestimmten Konstellationen (wie hier jeweils eingetreten) rein friedliche Möglichkeiten gäbe. Ich sage nur, wenn, dann bitte so, dass das Leid und Unglück minimiert wird, um damit auch alle Chancen auf eine gute Zukunft größer werden zu lassen: In Libyen im Februar zum Beispiel wären ganz andere und wahrscheinlich bessere Leute als heute Partner für ein Nach-Gaddafi-System da gewesen.

Ich hasse Gewaltausübung und möchte damit - feige wie ich bin - nach Möglichkeit persönlich nichts zu tun haben müssen. Wäre ich aber durch irgendein seltsames Schicksal Bundeskanzler, amerikanischer oder französischer Präsident, so hätte ich das in Libyen bereits vor der Katastrophe schon getan. Und jetzt in Syrien auch (logischerweise mit Einbeziehung und Überzeugung der arabischen Liga). - Die Last der Gewaltausübung und die Toten würden mich wahrscheinlich ewig verfolgen, aber ich hätte es tun müssen, um viele andere Leben zu retten und einer ganzen Gesellschaft eine echte gute Chance zu geben. Eine furchtbare Verantwortung.

2011 war auch das Jahr des Verschwindens oder dem Tod von Despoten, Diktatoren und mehreren Top-Terroristen:

§  Ben Ali, Mubarak (beide krank) und mehr oder weniger auch Salih (schwer verletzt) sind weg!

§  Gaddafi und Kim Jong Il (sein Regime besteht weiter) sind tot.

§  Andere gaben zum Machterhalt nach ...

§  Wiederum andere sind gegenwärtig unbetroffen und außerhalb medialer Wahrnehmung: Weißrussland, Kasachstan, Birma, Iran, Pakistan sowie weitere mittelasiatische Staaten, etliche mehr (in Afrika etc.).

Und dann sind ja auch noch in 2011 OSAMA BIN LADEN und ein, zwei Kader direkt dahinter tot!

Ich weine gerade diesem Typen echt keine Träne nach. Ein gewissermaßen indirekter Massenmörder, der in den letzten beiden Jahrzehnten unfassbar viel Elend, ganze Kriege und halt beschissenen Scheiß in die Welt gesetzt hat, und der v.a. ganz gewiss nichts mit irgendwelchen islamisch-religiösen Werten zu tun hatte. So schrecklich viele Opfer und auch restriktive Reaktionen in der Welt. Ich hätte mir den Kerl auch gekrallt, sobald nur die Möglichkeit dazu bestanden hätte.

Aber mal ehrlich und nüchtern hingeschaut: Diese Sache in Pakistan war doch eine völlig katastrophale Aktion! Da ist entweder alles, aber auch alles entweder einfach schief gegangen oder die die Amerikaner sind nicht schlicht nicht ganz knusper in ihrer Denke! Der kaputte Hubschrauber kann natürlich passieren, aber das Töten der völlig unbewaffneten Zielperson, das Zurücklassen aller Zeugen (und wichtigen Informanten) sowie sämtlichen sonstigen Materials (abgesehen von ein paar CDs) sind irgendwo der reine Dilletantismus pur.

Okay. Den tollen Verbündeten, also den Pakistanis wurde offenbar wurde offenbar nicht vertraut. Soweit, so schlecht. ABER: da war doch vor Ort sonst nix weiter los. - Was dachten die Amerikaner denn nur? Dass die Pakistanis den Bin Laden verteidigen würden? - Die hatten doch alle Zeit der Welt, nachdem sie erst einmal im Haus waren ...

Der "Mord", die "Hinrichtung", die "Exekution" oder wie man es halt nennen will, war ganz offensichtlich Teil bzw. Hauptziel des vorgesehenen Plans. Alles andere war offenbar schlicht nur schlecht durchdacht und/oder der Prämisse untergeordnet, dass kein Navy Seal zu Schaden kommen sollte. Von daher vielleicht das hektische Vorgehen.

Was aber hat man sich bei alledem bloß politisch auch gedacht? Diese Art und Weise, einen in diesem Fall wehrlosen Feind einfach zu Tode zu bringen, ist schlicht kein rechtsstaatliches Verhalten. Mehr noch, es begibt sich in die Niederungen dessen, was man eigentlich bekämpfen wollte (Bitte: das kein Vergleich mit Bin Laden!). Es hat auch nichts mit freiheitlichen Idealen, nichts mit Werten und Moral zu tun, welche zu schützen man als Grund für so viele verübte Gewalttaten vorgibt. Die Aussagewidersprüche in den Stunden nach Bin Ladens Tod untermauern meine Interpretation des Geschehens. - Ich bin aus diesen vielen und anderen Gründen wahnsinnig enttäuscht von der Administration Obama, deren Wahl ich Ende 08 mit innerer Begeisterung begrüßte, nachdem ich zuvor etliche Reden und programmatische Aussagen verfolgt hatte.

Ich nehme an, der Nobelpreiskommission ergeht es inzwischen ebenso: an herausragender Position wirklich für richtigen Frieden zu arbeiten und einzustehen, ist etwas ganz anderes!

ALSO GUT, IHR LIEBEN, JETZT KOMMT 2012!

Wisst Ihr, ich bin gar nicht so negativ eingestellt wie sich vieles eventuell anhören mag. Alle Jahre und alle Zeiten haben ihre guten, fruchtbaren und konstruktiven Seiten. Es ist nur so, dass die kritischen Dinge stets auch einer besonderen Erläuterung bedürfen. Das war immer so. Wahrscheinlich kennt ihr das selbst. Negativ gemeint ist das nicht, es ist nur das Bemühen um sozusagen einen kritischen Geist auch im vorrückenden Alter.

Für mich persönlich war 2011 ein stabiles Jahr. Kein Karrieredings zwar und viele, viele Auseinandersetzungen mit meinem Sohn, ... aber gerade in diesen Lebensdingen auch sehr wichtige Erkenntnisse und Einsichten, von denen mir mit 47 Jahren tatsächlich doch vieles neu war/ist. Ein Jahr, an das ich mich später in der Weise erinnern werde, dass mir dort gewisse Erfahrungen zum ersten Mal begegneten. Ein Umbruchsjahr.

Zu diesem Umbruch gehört auch   -  und dies ist das letzte, was ich zu 2011 sagen möchte  -  dass mir gegen Jahresende hin etwas Besonderes passierte: Ich bin nie krank! Ich fühle mich manchmal 1 - 2 Tage grippig, wie man so sagt, wenn mich was erwisch that, aber das war es dann auch. Diesmal aber ist es anders gekommen und dauerte den ganzen Dezember lang an! Die Krankheit streckte mich regelrecht nieder und ich war die ersten 2 Wochen lang unfähig zu begreifen, wie ernst das tatsächlich war! Teilweise bis hin zu einer völligen, fiebergeschüttelten Apathie während der ich für mehrere Tage von den Symptomen und dem Geschehen her glaubte, dass es mir jetzt so ergehen wird wie meiner in 2010 an einem sehr aggressiven Krebs (Darm) verstorbenen Schwester. Ich bin seit 30 Jahren starker Raucher und konnte plötzlich nicht mehr atmen, sobald ich mich bewegte, aufstand oder irgendetwas zu tun versuchte. Minutenlange Erstickungsanfälle, Panikattacken. Das wünsche ich meinem schlimmsten Nicht-Freund nicht. Ich ging viel zu spät zu einem Arzt (ich gehe nie zum Arzt!). Einmal, weil ich gar nicht dorthin kam und einmal, weil ich inzwischen Angst vor einer möglichen Wahrheit hatte. Vier Stunden beim Lungenarzt mit Röntgenbild und diversen Tests (Panik in der Lungenfunktionskabine ohne Luft!) brachten Aufklärung. Kein Krebs, keine Lungenentzündung, die Lunge sieht trotz des Rauchens sogar ganz gut aus. Gott sei Dank und noch einmal Dankbarkeit!. Dafür aber das Aufbrechen einer Krankheit, die seit über 40 Jahren vergessen war: spastische Bronchitis! Das führte mich als Kleinkind wochenlang in Krankenhäuser und unsere Familie im Urlaub an den Atlantik wegen des "Reizklimas" dort. Ich erinnere, dass die Diagnose zu Kindertagen besagte, die Krankheit könne jederzeit wiederkommen und das generelle Asthmarisiko sei sowieso sehr hoch. - Ich hatte es vergessen.

Nun ist es passiert und ich wäre sehr mit weiteren 40 Jahren bis zum nächsten Mal durchaus sehr einverstanden.

Im Zuge dieser Sache kämpfe ich immer noch mit meinen sowieso komplizierten Ohren (andere Geschichte), die mit den entstandenen Flüssigkeiten zugegangen sind. Komisch für die Umwelt, aber für mich akzeptabel, solange klar ist, dass sie wieder frei werden.

Ich nehme mit persönlicher Erfahrung nun noch ein wenig mehr mit wie einzigartig und wertvoll das Dasein also wirklich ist. Was wir daraus machen und wie wir es zu nutzen verstehen, darauf kommt es eben an. Für mich mehr denn je und ich gedenke daraus in Zukunft noch sehr gehörig etwas zu machen.

ALSO GUT, IHR LIEBEN, JETZT KOMMT 2012 UND IST SCHON DA!

Gute Vorsätze im neuen Jahr sind eine nette Sache. Hier in Franken wünscht man sich vor Sylvester und nach Weihnachten tagelang einen "Guten Beschluss" und meint damit wohl die schönen Vorsätze. Sonst wo ist es der "gute Rutsch" etc. - Meine Erfahrung neigt dazu, dass Vorsätze zwar prima sind, sich aber leider allzu leicht und praktisch stets im Alltag verflüchtigen. Ich versuche sie festzuhalten und zu realisieren, aber es gelingt nicht immer ganz.

Schade, aber kein Beinbruch. So ist das Leben!  -  Vorsätze sind trotzdem wichtig und dauern gewissermaßen unter der Oberfläche fort. Mein Sohn z.B. ist mir am Telefon zum Jahreswechsel sehr nachdenklich, fast fern und abwesend begegnet. Zwei Tage später aber schon wieder mitten im Alltag.  Trotzdem ist wichtig, was da vorgegangen sein mag und begleitet das Leben im neuen Jahr unter der Oberfläche der täglichen Befindlichkeiten.

Das ist bestimmt alles gut so und deshalb habe ich für Euch im 12ten Jahr des Jahrhunderts 12 Gute-Ideen-Vorschläge für 12 Monate des Jahres:

1)

STELLT EUCH VON ZEIT ZU ZEIT EINMAL NEBEN EUCH SELBST  -  Betrachtet Euer Handeln und Tun und fragt Euch, ob Ihr immer alles auch genau so tun würdet, wenn es um Euch selbst ginge. Das hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

2)

SEID GUT AUCH ZU EUCH SELBST - Binsenweisheit, aber sehr wahr! Nur wenn Ihr positiv mit dem eigenen Selbstbewusstsein umgeht, könnt Ihr auch Gutes für Andere bewegen.

3)

ANTENNEN FÜR EURE UMWELT - Achtet auf das, was Ihr um Euch herum wahrzunehmen in der Lage seid. Handelt ehrlich nach den Schlüssen, die Ihr zieht und den Einsichten, die Ihr gewinnt.

4)

NEHMT EUCH BITTE NICHT ZU WICHTIG - Alle anderen und alles andere sind ebenso wichtig!

5)

BLEIBT GESUND UND MUNTER - Treibt bitte keinen zu harten Raubbau mit Euch selbst. Ich weiß wovon ich spreche trotz bester Ermahnungen lieber Freunde, die es mitunter bei sich selbst wiederum nicht so sehr genau nehmen.

6)

KOMMT GUT VORAN, ABER ÜBERTREIBT ES NICHT - Ich wünsche allen das Beste für z.B. berufliche Ziele, aber verliert dabei bitte nie das Wesentliche für Euer Leben aus den Augen; nämlich Eure Lieben und Euer Umfeld.

7)

SEID BITTE EHRLICH, DENN DER PREIS IST ALLZU HOCH - Man kann sich etwas erschummeln und erlügen, aber schlussendlich ist der zu zahlende Preis immer viel höher als das Ursprüngliche. Deshalb: Tut es einfach nicht!

8)

SPENDET FREUDE! - Gute Gefühle, Bestätigung und allgemein Positives für Eure Lieben und die Menschen, denen Ihr begegnet. Es lohnt sich einfach immer. Manches Mal bekommt man dafür völlig unerwartet ganz tolle Dinge zurück! Extraklasse!

9)

VERSCHENKT EURE FREUNDLICHKEIT - Mein Vater und der Vater meiner Freundin waren z.B. in verschiedenen Momenten einmal sehr angetan von der Art und Weise einfach nach dem Weg zu fragen. Warum nicht? Es ist ganz einfach!

10)

AUFMERKSAMKEIT - Nehmt wahr, was um Euch herum passiert und nehmt auch wahr, was in der Gesellschaft, der Politik und dem erweiterten Umfeld geschieht. Seid kritisch, ehrlich, helfend oder opponierend, wenn es angezeigt ist. Tut vor allem aber eins: Schaut nicht weg!

11)

ENGAGIERT EUCH! - Überlasst das was Ihr selbst tun solltet oder sogar viel besser öffentlich tun könntet nicht einfach anderen, sondern tut es auch selbst. Kein lamentieren, sondern tun! Es lohnt sich immer.

12)

FINDET EUREN WEG - Alles was gesagt wird, kann ja wohl nur ein Vorschlag sein, denn das was wir tun ist und bleibt unser eigenes Ding. Daraus müssen und dürfen wir vor allem etwas  machen in der Zeit, die wir zur Verfügung haben.

2012 - Ich wünsche Euch alles Gute und das viele noch Unerlebte für das Jahr, welches nun begonnen hat.
 
Euer Christoph